Energieholz erlebt ein Comeback
Während Strompreise schwanken, Öl- und Gasimporte geopolitisch riskant bleiben und die Wärmewende in vielen Kommunen ins Stocken gerät, rückt ein altbewährter Energieträger wieder in den Fokus – Holz. Genauer gesagt: Energieholz in Form von Hackschnitzeln.
Neue wissenschaftliche Daten bestätigen jetzt, was viele in der Praxis längst beobachten: Der heimische Wald kann einen größeren Beitrag zur klimaneutralen Energieversorgung leisten als bisher angenommen.
Die aktuelle Waldentwicklungs- und Holzaufkommensmodellierung (WEHAM), herausgegeben vom Thünen-Institut im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums, zeigt: Das Rohholzpotenzial der deutschen Wälder wird langfristig stabil bleiben – und sich in seiner Zusammensetzung stark zugunsten von Laubholz verändern. Die zunehmende Dominanz von Laubholzarten wie Buche, Eiche oder Erle verändert auch die Perspektive auf die energetische Holznutzung: Diese Hölzer eignen sich hervorragend für moderne Hackschnitzelanlagen – und eröffnen neue Potenziale für eine nachhaltige, regionale Wärmeversorgung.

Energieholz
Energieholz bezeichnet Holz, das zur Erzeugung von Wärme, Strom oder anderen Energieformen genutzt wird. Es umfasst sowohl forstwirtschaftlich gewonnenes Holz (z. B. aus Durchforstungen oder Schwachholz) als auch Rest- und Nebenprodukte wie Äste, Kronenholz, Sägewerksreste oder Landschaftspflegeholz.
WEHAM zeigt: Holzverfügbarkeit langfristig gesichert
Die aktuelle WEHAM-Modellierung („Waldentwicklungs- und Holzaufkommensmodellierung“) wurde vom Thünen-Institut im Auftrag des Bundesministeriums für Landwirtschaft entwickelt. Sie basiert auf den Daten der Bundeswaldinventur (BWI) und liefert wissenschaftlich fundierte Prognosen zur Entwicklung der deutschen Wälder bis ins Jahr 2062.
Ziel dieser Modellierung ist es, belastbare Zahlen über das jährlich nachhaltige Rohholzpotenzial zu liefern – unter Berücksichtigung von Baumartenzusammensetzung, Eigentumsstrukturen, Klimawandel und forstlicher Nutzung. Die wichtigsten Erkenntnisse für die energetische Holznutzung:
Stabile Holzverfügbarkeit über Jahrzehnte hinweg
- Durchschnittlich 80,6 Millionen Erntefestmeter Rohholz pro Jahr sind in Deutschland nachhaltig nutzbar – über einen Zeitraum von 40 Jahren.
- In der Startphase der Projektion (2023–2027) liegt das Potenzial sogar bei 88 Millionen m³ jährlich – das sind über 20 % mehr als im Zeitraum der letzten tatsächlichen Nutzung laut Bundeswaldinventur 2022.
Der Laubholzanteil steigt deutlich
- Aufgrund von Klimawandel, natürlicher Sukzession und forstpolitischem Waldumbau verschiebt sich die Baumartenzusammensetzung langfristig.
- Besonders Buche, Eiche, Erle und Birke nehmen flächen- und volumenmäßig stark zu – während Fichte und andere Nadelhölzer tendenziell abnehmen.
- Diese Laubholzarten haben: hohe Brennwerte, gute Trocknungseigenschaften und eignen sich ideal für die Energieholznutzung in Form von Hackschnitzeln oder Scheitholz.
Unerschlossene Potenziale im Kleinprivatwald
- Ein großer Teil der nutzbaren Holzressourcen befindet sich im Kleinprivatwald (unter 20 ha), der rund 48 % der Waldfläche ausmacht.
- Dort liegt oft ungenutztes Derbholz (z. B. Kronenmaterial, Durchforstungsholz, nicht vermarktbares Stammholz), das sich ideal für Hackschnitzel eignet.
- Gleichzeitig besteht großes Interesse an Eigenversorgung mit Brennholz, besonders im ländlichen Raum.
Heizen mit Verantwortung – warum nicht mit Holz?
Biomasseheizungen auf Basis von Hackschnitzeln oder Pellets bieten eine ausgereifte, emissionsarme und wirtschaftlich stabile Lösung für die Wärmeversorgung – besonders in Gebäuden mit hohem Energiebedarf, begrenzter Eignung für Wärmepumpen, oder in Wärmenetzen. Jetzt informieren und auf bewährte Systemtechnik mit regionaler Brennstoffversorgung setzen.
Warum Energieholz? – 4 starke Argumente
Die WEHAM-Modellierung zeigt deutlich: Deutschlands Wälder bieten langfristig ein stabiles und vielfältiges Rohholzangebot – sowohl für die stoffliche als auch die energetische Nutzung. Für Energieholz, insbesondere Hackschnitzel, ergeben sich daraus klare Ausbauchancen. Warum?
CO2-Kreislauf
Bei der Verbrennung von Holz wird nur so viel CO₂ freigesetzt wird, wie der Baum beim Wachsen aufgenommen hat. Bei geregelter Aufforstung entsteht so ein CO2-Kreislauf.
Für wen eignet sich eine Hackschnitzelheizung?
Hackschnitzelheizungen sind eine effiziente, klimafreundliche und wirtschaftlich attraktive Lösung für viele Anwendungsbereiche – besonders dort, wo fossile Systeme ersetzt oder Wärmepumpen an ihre Grenzen stoßen. Die Technik überzeugt durch regionale Brennstoffverfügbarkeit, hohe Versorgungssicherheit und stabile Betriebskosten. Doch wer profitiert konkret?
Kommunen: Nahwärmenetze oder Quartierslösungen lassen sich mit Hackschnitzelanlagen klimafreundlich, planbar und unabhängig von fossilen Energieträgern betreiben.
Landwirtschaftliche Betriebe: Restholz aus eigenem Wald effizient verwerten, Nebeneinnahmen aus Brennstoffproduktion mit Holzhackern generieren und die eigene Energieversorgung sichern.
Gewerbe & Industrie: Prozesswärme klimaneutral erzeugen – gerade dort, wo Wärmepumpen an Grenzen stoßen. Gleichzeitig profitieren Unternehmen von stabilen Brennstoffpreisen und regionaler Versorgung.
Private Hausbesitzer: Wer Zugang zu eigenem Holz oder regionaler Lieferung hat, kann mit modernen Anlagen nicht nur nachhaltig, sondern auch kostengünstig heizen – insbesondere im ländlichen Raum.
Politik am Zug: Energieholz verdient faire Rahmenbedingungen
Trotz seines messbaren Beitrags zum Klimaschutz erhält Holzenergie politisch und medial nicht die Aufmerksamkeit, die sie verdient. Förderprogramme und Gesetze setzen einseitig auf Wärmepumpen – dabei:
Statt echter Technologieoffenheit dominieren politische Debatten über Wasserstoff und Wärmepumpen – Technologien, die oft noch nicht ausgereift oder wirtschaftlich tragfähig sind. Sie klingen modern und visionär, doch nicht jede „sexy“ Lösung ist auch die passende.
Dabei liegt das Gute so nah: Energieholz ist regional verfügbar, technisch bewährt und sofort einsetzbar. Es braucht keine Zukunftsversprechen, sondern nur faire Rahmenbedingungen.
Jede Technologie hat ihren idealen Einsatzbereich – das gilt für Wasserstoff, Wärmepumpen und ebenso für Hackschnitzelheizungen. Wer die Wärmewende ernst meint, muss alle verfügbaren Lösungen einbeziehen – pragmatisch, technologieoffen und regional verankert.
WEHAM liefert die Argumente – jetzt ist die Politik gefragt.
Holz vor der Hütte – aber noch keine Hackschnitzelheizung?
Wer eigenes Holz hat oder regional gut versorgt ist, sollte das Potenzial nicht ungenutzt lassen. Moderne Hackschnitzelheizungen sind effizient, klimafreundlich und wirtschaftlich – besonders im ländlichen Raum. Lass dich von unseren Experten beraten und informiere Dich, wie Du mit Holz nachhaltig Wärme gewinnen kannst.
Fazit
Die Zahlen aus der aktuellen WEHAM-Studie sind eindeutig: Deutschlands Wälder liefern genug Holz, um sowohl die stoffliche als auch die energetische Nutzung langfristig nachhaltig zu sichern. Besonders der steigende Anteil an Laubholz eröffnet neue Chancen für die energetische Nutzung. Insbesondere in Form von Hackschnitzeln, einem effizienten, regionalen und klimaneutralen Brennstoff.
Die Technik ist da. Die Anlagen sind ausgereift. Die fossilen Energiepreise bleiben volatil und unplanbar. Jetzt ist die Zeit, auf moderne Biomasseheizungen zu setzen. Ob in Kommunen, Nahwärmenetzen, landwirtschaftlichen Betrieben oder im Gewerbe: Hackschnitzelanlagen und Biomasseheizungen ermöglichen stabile Wärmeversorgung mit lokaler Wertschöpfung – unabhängig, planbar und zukunftssicher.
FAQ – Antworten auf die häufigsten Fragen
Quellen:
Johann Heinrich von Thünen-Institut: https://www.thuenen.de/de/
Bundesministerin für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat: https://www.bmel.de/DE/themen/wald/wald-in-deutschland/waldzustandserhebung.html
Bundeswald Inventur: https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/weham.pdf?__blob=publicationFile&v=9
Kein Nahwärmenetz in Deiner Gemeinde? Jetzt investieren und profitieren!
Bringe bei Deiner nächsten Bürgerversammlung die Idee eines Nahwärmenetzes ein. Viele Haushalte könnten von einer zentralen Wärmeversorgung profitieren – eine hervorragende Gelegenheit für Investoren. Die Bundesregierung fördert den Ausbau von Wärmenetzen, und die verpflichtende und flächendeckende kommunale Wärmeplanung bis Ende 2028 schafft Planungssicherheit. Nutze diese Chance, um als Investor oder in einer Genossenschaft aktiv zu werden.
Erfahre mehr über Ihre Investitionsmöglichkeiten und wie Du starten kannst!
Basierend auf diesem Inhalt könnte dir folgender Artikel ebenfalls gefallen
- Die Verschiebung der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) bringt dringend benötigten Spielraum für Hackschnitzelproduzenten und Betreiber von Holzheizungen. Weniger Bürokratie, mehr Planungssicherheit und die Aussicht auf eine Null-Risiko-Kategorie für Länder wie Deutschland eröffnen neue Chancen für die nachhaltige Wärmeversorgung. 



