Kurzinformationen zu unserem Blogbeitrag
Beitrags-Autor: Jan
Durchschnittliche Lesezeit: 8,7 Min.
Kategorie: Forschung, Wissen
Veröffentlichungsdatum: Juli 2025
Immer aktuell: Jetzt abonnieren

Energieholz erlebt ein Comeback

Während Strompreise schwanken, Öl- und Gasimporte geopolitisch riskant bleiben und die Wärmewende in vielen Kommunen ins Stocken gerät, rückt ein altbewährter Energieträger wieder in den Fokus – Holz. Genauer gesagt: Energieholz in Form von Hackschnitzeln.

Neue wissenschaftliche Daten bestätigen jetzt, was viele in der Praxis längst beobachten: Der heimische Wald kann einen größeren Beitrag zur klimaneutralen Energieversorgung leisten als bisher angenommen.

Die aktuelle Waldentwicklungs- und Holzaufkommensmodellierung (WEHAM), herausgegeben vom Thünen-Institut im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums, zeigt: Das Rohholzpotenzial der deutschen Wälder wird langfristig stabil bleiben – und sich in seiner Zusammensetzung stark zugunsten von Laubholz verändern. Die zunehmende Dominanz von Laubholzarten wie Buche, Eiche oder Erle verändert auch die Perspektive auf die energetische Holznutzung: Diese Hölzer eignen sich hervorragend für moderne Hackschnitzelanlagen – und eröffnen neue Potenziale für eine nachhaltige, regionale Wärmeversorgung.

Ein Haufen Restholz von Kronenholz und Wurzelhoz aus dem Rodungsbetrieb

Energieholz

Energieholz bezeichnet Holz, das zur Erzeugung von Wärme, Strom oder anderen Energieformen genutzt wird. Es umfasst sowohl forstwirtschaftlich gewonnenes Holz (z. B. aus Durchforstungen oder Schwachholz) als auch Rest- und Nebenprodukte wie Äste, Kronenholz, Sägewerksreste oder Landschaftspflegeholz.

WEHAM zeigt: Holzverfügbarkeit langfristig gesichert

Die aktuelle WEHAM-Modellierung („Waldentwicklungs- und Holzaufkommensmodellierung“) wurde vom Thünen-Institut im Auftrag des Bundesministeriums für Landwirtschaft entwickelt. Sie basiert auf den Daten der Bundeswaldinventur (BWI) und liefert wissenschaftlich fundierte Prognosen zur Entwicklung der deutschen Wälder bis ins Jahr 2062.

Ziel dieser Modellierung ist es, belastbare Zahlen über das jährlich nachhaltige Rohholzpotenzial zu liefern – unter Berücksichtigung von Baumartenzusammensetzung, Eigentumsstrukturen, Klimawandel und forstlicher Nutzung. Die wichtigsten Erkenntnisse für die energetische Holznutzung:

Stabile Holzverfügbarkeit über Jahrzehnte hinweg

  • Durchschnittlich 80,6 Millionen Erntefestmeter Rohholz pro Jahr sind in Deutschland nachhaltig nutzbar – über einen Zeitraum von 40 Jahren.
  • In der Startphase der Projektion (2023–2027) liegt das Potenzial sogar bei 88 Millionen m³ jährlich – das sind über 20 % mehr als im Zeitraum der letzten tatsächlichen Nutzung laut Bundeswaldinventur 2022.

  • Das bedeutet: Deutschland hat genug Holz, um sowohl stoffliche als auch energetische Nutzung langfristig zu sichern – bei nachhaltiger Waldbewirtschaftung.

Der Laubholzanteil steigt deutlich

  • Aufgrund von Klimawandel, natürlicher Sukzession und forstpolitischem Waldumbau verschiebt sich die Baumartenzusammensetzung langfristig.
  • Besonders Buche, Eiche, Erle und Birke nehmen flächen- und volumenmäßig stark zu – während Fichte und andere Nadelhölzer tendenziell abnehmen.
  • Diese Laubholzarten haben: hohe Brennwerte, gute Trocknungseigenschaften und eignen sich ideal für die Energieholznutzung in Form von Hackschnitzeln oder Scheitholz.

  • Das bedeutet: Der Wald wird nicht nur grüner und vielfältiger – er wird auch energieholzreicher.

Unerschlossene Potenziale im Kleinprivatwald

  • Ein großer Teil der nutzbaren Holzressourcen befindet sich im Kleinprivatwald (unter 20 ha), der rund 48 % der Waldfläche ausmacht.
  • Dort liegt oft ungenutztes Derbholz (z. B. Kronenmaterial, Durchforstungsholz, nicht vermarktbares Stammholz), das sich ideal für Hackschnitzel eignet.
  • Gleichzeitig besteht großes Interesse an Eigenversorgung mit Brennholz, besonders im ländlichen Raum.

  • Das bedeutet: Hier schlummert ein riesiges regionales Energiepotenzial, das mit der richtigen Technik, Logistik und Organisation aktiviert werden kann – für kommunale Wärmenetze, landwirtschaftliche Eigenversorgung oder lokale Brennstoffmärkte.

Heizen mit Verantwortung – warum nicht mit Holz?

Biomasseheizungen auf Basis von Hackschnitzeln oder Pellets bieten eine ausgereifte, emissionsarme und wirtschaftlich stabile Lösung für die Wärmeversorgung – besonders in Gebäuden mit hohem Energiebedarf, begrenzter Eignung für Wärmepumpen, oder in Wärmenetzen. Jetzt informieren und auf bewährte Systemtechnik mit regionaler Brennstoffversorgung setzen.

Warum Energieholz? – 4 starke Argumente

Die WEHAM-Modellierung zeigt deutlich: Deutschlands Wälder bieten langfristig ein stabiles und vielfältiges Rohholzangebot – sowohl für die stoffliche als auch die energetische Nutzung. Für Energieholz, insbesondere Hackschnitzel, ergeben sich daraus klare Ausbauchancen. Warum?

Grafik zum Verständnis des CO₂-Kreislaufes bei Holz

CO2-Kreislauf

Bei der Verbrennung von Holz wird nur so viel CO₂ freigesetzt wird, wie der Baum beim Wachsen aufgenommen hat. Bei geregelter Aufforstung entsteht so ein CO2-Kreislauf.

Für wen eignet sich eine Hackschnitzelheizung?

Hackschnitzelheizungen sind eine effiziente, klimafreundliche und wirtschaftlich attraktive Lösung für viele Anwendungsbereiche – besonders dort, wo fossile Systeme ersetzt oder Wärmepumpen an ihre Grenzen stoßen. Die Technik überzeugt durch regionale Brennstoffverfügbarkeit, hohe Versorgungssicherheit und stabile Betriebskosten. Doch wer profitiert konkret?

Kommunen: Nahwärmenetze oder Quartierslösungen lassen sich mit Hackschnitzelanlagen klimafreundlich, planbar und unabhängig von fossilen Energieträgern betreiben.

Landwirtschaftliche Betriebe: Restholz aus eigenem Wald effizient verwerten, Nebeneinnahmen aus Brennstoffproduktion mit Holzhackern generieren und die eigene Energieversorgung sichern.

Gewerbe & Industrie: Prozesswärme klimaneutral erzeugen – gerade dort, wo Wärmepumpen an Grenzen stoßen. Gleichzeitig profitieren Unternehmen von stabilen Brennstoffpreisen und regionaler Versorgung.

Private Hausbesitzer: Wer Zugang zu eigenem Holz oder regionaler Lieferung hat, kann mit modernen Anlagen nicht nur nachhaltig, sondern auch kostengünstig heizen – insbesondere im ländlichen Raum.

Die Heizomat RHK-AK Baureihe

Die Heizomat RHK-AK Baureihe überzeugt im Vergleich zum Wettbewerb durch robuste Industriequalität, vollautomatische Reinigung und hohe Brennstoffflexibilität – ideal für effizienten Dauerbetrieb.

Politik am Zug: Energieholz verdient faire Rahmenbedingungen

Trotz seines messbaren Beitrags zum Klimaschutz erhält Holzenergie politisch und medial nicht die Aufmerksamkeit, die sie verdient. Förderprogramme und Gesetze setzen einseitig auf Wärmepumpen – dabei:

  • Erfüllt moderne Holzwärmetechnik alle Emissionsvorgaben

  • Bietet sie Lösungen dort, wo Wärmepumpen an Grenzen stoßen

  • Schafft sie regionale Arbeitsplätze und Wertschöpfung

Statt echter Technologieoffenheit dominieren politische Debatten über Wasserstoff und Wärmepumpen – Technologien, die oft noch nicht ausgereift oder wirtschaftlich tragfähig sind. Sie klingen modern und visionär, doch nicht jede „sexy“ Lösung ist auch die passende.

Dabei liegt das Gute so nah: Energieholz ist regional verfügbar, technisch bewährt und sofort einsetzbar. Es braucht keine Zukunftsversprechen, sondern nur faire Rahmenbedingungen.

Jede Technologie hat ihren idealen Einsatzbereich – das gilt für Wasserstoff, Wärmepumpen und ebenso für Hackschnitzelheizungen. Wer die Wärmewende ernst meint, muss alle verfügbaren Lösungen einbeziehen – pragmatisch, technologieoffen und regional verankert.

WEHAM liefert die Argumente – jetzt ist die Politik gefragt.

Forstmaschine auf einem Waldweg beim Verladen von Baumstämmen

Holz bleibt auch weiterhin eine klimaneutrale Energiequelle ohne CO₂-Abgaben. Diese klare Entscheidung von Bundesregierung und EU gibt Betreibern von Holzheizungen Sicherheit und bestätigt die zentrale Rolle von Holz im Energiemix der Zukunft.

Forstmaschine auf einem Waldweg beim Verladen von Baumstämmen

Holz vor der Hütte – aber noch keine Hackschnitzelheizung?

Wer eigenes Holz hat oder regional gut versorgt ist, sollte das Potenzial nicht ungenutzt lassen. Moderne Hackschnitzelheizungen sind effizient, klimafreundlich und wirtschaftlich – besonders im ländlichen Raum. Lass dich von unseren Experten beraten und informiere Dich, wie Du mit Holz nachhaltig Wärme gewinnen kannst.

Fazit

Die Zahlen aus der aktuellen WEHAM-Studie sind eindeutig: Deutschlands Wälder liefern genug Holz, um sowohl die stoffliche als auch die energetische Nutzung langfristig nachhaltig zu sichern. Besonders der steigende Anteil an Laubholz eröffnet neue Chancen für die energetische Nutzung. Insbesondere in Form von Hackschnitzeln, einem effizienten, regionalen und klimaneutralen Brennstoff.

Die Technik ist da. Die Anlagen sind ausgereift. Die fossilen Energiepreise bleiben volatil und unplanbar. Jetzt ist die Zeit, auf moderne Biomasseheizungen zu setzen. Ob in Kommunen, Nahwärmenetzen, landwirtschaftlichen Betrieben oder im Gewerbe: Hackschnitzelanlagen und Biomasseheizungen ermöglichen stabile Wärmeversorgung mit lokaler Wertschöpfung – unabhängig, planbar und zukunftssicher.

FAQ – Antworten auf die häufigsten Fragen

Energieholz bezeichnet Holz, das gezielt zur Wärmeerzeugung genutzt wird – etwa in Form von Hackschnitzeln oder Pellets. Durch steigende Energiepreise, politische Unsicherheiten und den schleppenden Ausbau anderer Heiztechnologien rückt Holz wieder stärker in den Fokus. Studien wie WEHAM zeigen: Deutschlands Wälder bieten langfristig genug Potenzial – klimaneutral und regional verfügbar.

Ja. Die WEHAM-Modellierung zeigt: Durchschnittlich stehen rund 80,6 Mio. m³ Rohholz jährlich zur Verfügung. Besonders Laubholz (z. B. Buche, Eiche) nimmt zu – und eignet sich hervorragend zur energetischen Nutzung. Auch Kleinprivatwälder bieten noch unerschlossene Potenziale.

Ja – wenn es nachhaltig genutzt wird. Beim Verbrennen von Holz wird nur so viel CO₂ freigesetzt, wie der Baum beim Wachsen aufgenommen hat. Dank gesetzlicher Vorgaben zur Wiederaufforstung bleibt der Kohlenstoffkreislauf geschlossen. EU-Richtlinien wie RED III oder das GEG in Deutschland machen Energieholz zur echten regenerativen Klimaschutzenergie.

  • Kommunen: Für Nahwärmenetze und klimafreundliche Quartierslösungen
  • Landwirte: Für Eigenversorgung und zusätzliche Einnahmen durch Restholzverwertung
  • Gewerbe & Industrie: Für CO₂-neutrale Prozesswärme – auch bei hohen Anforderungen
  • Private Hausbesitzer: Besonders im ländlichen Raum eine nachhaltige Heizalternative

Moderne Anlagen arbeiten vollautomatisch, emissionsarm und erfüllen alle aktuellen gesetzlichen Standards. Sie lassen sich flexibel anpassen – von Einfamilienhäusern bis zu großen Nahwärmenetzen oder Industrieanlagen.

Ja. Im Vergleich zu Öl oder Gas sind Brennstoffkosten für Hackschnitzel stabil und kalkulierbar. Die regionale Verfügbarkeit reduziert Transportkosten. Förderprogramme (z. B. BEG) können zusätzliche Investitionsanreize bieten.

Trotz nachweislicher Klimavorteile werden Holzheizungen in manchen Förderprogrammen (z. B. GEG, BEG) unter restriktiven Bedingungen behandelt. Dabei bietet gerade Energieholz dort Lösungen, wo Wärmepumpen an technische oder wirtschaftliche Grenzen stoßen – etwa im Altbau oder in ländlichen Regionen.

WEHAM (Waldentwicklungs- und Holzaufkommensmodellierung) liefert wissenschaftlich fundierte Daten zur Rohholzverfügbarkeit bis 2062. Für Planer, Kommunen und Investoren bietet sie eine solide Grundlage, um auf Energieholz als zukunftsfähige Lösung zu setzen.

Quellen:

Johann Heinrich von Thünen-Institut: https://www.thuenen.de/de/
Bundesministerin für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat: https://www.bmel.de/DE/themen/wald/wald-in-deutschland/waldzustandserhebung.html
Bundeswald Inventur: https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/weham.pdf?__blob=publicationFile&v=9

Hi, ich bin Jan und Teil des Autorenteams. Gemeinsam mit meinen Kollegen möchte ich unsere Leser mit informativen und interessanten Inhalten auf dem neuesten Stand halten damit sie die Energiewende verstehen und aktiv dazu beizutragen können.

Kurzinformationen zu unserem Blogbeitrag
Durchschnittliche Lesezeit: 8,7 Min.
Kategorie: Forschung, Wissen
Veröffentlichungsdatum: Juli 2025
Immer aktuell: Jetzt abonnieren

Hi, ich bin Jan und Teil des Autorenteams. Gemeinsam mit meinen Kollegen möchte ich unsere Leser mit informativen und interessanten Inhalten auf dem neuesten Stand halten damit sie die Energiewende verstehen und aktiv dazu beizutragen können.

Kein Nahwärmenetz in Deiner Gemeinde? Jetzt investieren und profitieren!

Bringe bei Deiner nächsten Bürgerversammlung die Idee eines Nahwärmenetzes ein. Viele Haushalte könnten von einer zentralen Wärmeversorgung profitieren – eine hervorragende Gelegenheit für Investoren. Die Bundesregierung fördert den Ausbau von Wärmenetzen, und die verpflichtende und flächendeckende kommunale Wärmeplanung bis Ende 2028 schafft Planungssicherheit. Nutze diese Chance, um als Investor oder in einer Genossenschaft aktiv zu werden.

Erfahre mehr über Ihre Investitionsmöglichkeiten und wie Du starten kannst!

Basierend auf diesem Inhalt könnte dir folgender Artikel ebenfalls gefallen