Die Vorteile von Pelletheizungen für öffentliche Gebäude

Als klimaneutrale Heizmethode sind Pelletheizungen eine ausgezeichnete Wahl, besonders für die Wärmeversorgung öffentlicher Gebäude wie Schulen. An der Weberstraße in Neuss befinden sich zwei Schulen, das Nelly-Sachs-Gymnasium und die Friedrich-von-Bodelschwingh-Grundschule. Seit Mai 2015 teilen sich beide Schulen ein Holzpellet-Heizsystem, welches die Klassenräume beider Schulen, die Sporthalle und die Mensa des Gymnasiums mit nachhaltiger Wärme versorgt. Insgesamt werden 12.432 Quadratmeter Fläche mit Wärmeenergie aus Holzpellets beheizt.

Holzpelletheizungen sind eine ausgezeichnete Wahl, um öffentliche Gebäude flexibel und umweltfreundlich mit Wärme zu versorgen. Daher entschieden sich die Stadtwerke Neuss über ihr Tochterunternehmen German Contract dafür, auch an anderen Schulen im Stadtgebiet auf diese klimaneutrale Heizmethode zu setzen.

German Contract übernimmt nicht nur den Betrieb der Anlage, sondern auch die Finanzierung. Die Kunden zahlen lediglich eine monatliche Service-Pauschale und erhalten dafür modernste Technik inklusive aller anfallenden Wartungen sowie nachhaltige Wärme.

Vor der Installation der Pelletheizungen wurden die Schulen mit Gasheizungen versorgt. Im Zuge der energetischen Sanierung der Schulen wurde beschlossen, auch dort auf CO2-neutrale Pelletheizungen umzusteigen.

Die Heizzentrale für die Schulen besteht aus drei Pelletkesseln vom Hersteller Heizomat, die in Kaskade geschaltet sind und jeweils eine Nennwärmeleistung von 300 kW bieten. Die Entscheidung für drei Kessel anstelle von zwei größeren Anlagen wurde getroffen, da der verfügbare Platz nicht ausreichte, erklärt Ernst Thüner von der „gc Wärmedienste GmbH“, einem Tochterunternehmen der Neusser Stadtwerke, das als Contracting-Dienstleister für die Stadt agiert. Dieses System bietet den Vorteil, dass kein zusätzliches größeres Havarie-System erforderlich ist, da ein gleichzeitiger und längerer Ausfall aller drei Heizungen relativ unwahrscheinlich ist.

Acht Pufferspeicher mit einem Fassungsvermögen von je 1.500 Litern sind an die Anlage angeschlossen. Ein intelligentes Puffermanagement gewährleistet, dass stets ausreichend Wärme für Heizung und Warmwasser vorhanden ist, ohne unnötig viel Heizenergie zu verbrauchen. Zusätzlich steht ein 285 kW Erdgas-Brennwert-Kessel als Spitzenlastkessel zur Verfügung. Ein ehemaliger Kohlebunker wurde zu einem Pelletlager mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 40 Tonnen umgebaut. Die erzeugte Wärme wird über eine vorhandene Nahwärmeleitung in das nahegelegene Gymnasium transportiert. Selbst bei Volllastbetrieb könnte die Schule mehr als drei Wochen lang mit Wärme versorgt werden.

Neben wirtschaftlichen Gesichtspunkten spielten besonders Umweltaspekte eine Rolle bei der Entscheidung für die Pelletheizung. „Hier wird schon lange auf die Umwelt geachtet, insbesondere auf CO2“, unterstreicht Thüner. Obwohl die Anschaffungskosten auf den ersten Blick höher sind, ist das System langfristig und wirtschaftlich die sinnvollste Wahl. Die Bilanz nach einem Jahr ist beeindruckend: Über 342 Tonnen CO2 wurden bereits durch das neue Heizsystem eingespart, was nicht nur die Umwelt schützt, sondern auch langfristig wirtschaftliche Vorteile bietet.

Der Weg, den die Stadtwerke Neuss zusammen mit German Contract und den Schulen in Neuss einschlagen, zeigt eindrucksvoll, wie moderne Heiztechnik mit Holzpellets und ein Nahwärmenetz zu einer effizienten Wärmeversorgung beitragen können und gleichzeitig ein nachhaltiges „Lernklima“ für 1130 Schüler schaffen.