Starkes Duo, zur grundlastfähigen, CO2-neutralen Strom- und Wärmeversorgung
„Die zunehmende Unabhängigkeit von Energieimporten ist eng verknüpft mit Steigerung der kommunalen und regionalen Wertschöpfung und sichert Arbeitsplätze in der Region.“
Diese Aussage hören wir zurzeit oft aus der Politik. Hier erweisen sich engagierte Unternehmer, die frühzeitig in entsprechende innovative Anlagentechniken investiert haben, als wegweisend und erfolgreich.
Nachhaltige Energiegewinnung und Landwirtschaft: Eine Erfolgsgeschichte
Eines dieser Pionierprojekte ist ein landwirtschaftlicher Schweinemastbetrieb in Recke, Ortsteil Steinbeck. Hier ist der Landwirt gleichzeitig auch betriebsführender Gesellschafter eines Bioenergie-Anbieters und nimmt als „Energiewirt“ eine Vorreiterrolle im Energiesektor ein. Hier zeigt sich beispielhaft, wie nachhaltige Energiegewinnung und landwirtschaftliche Tätigkeit Hand in Hand gehen können.
Blockheizkraftwerk (BHKW)
Biogas wird in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) verbrannt, wobei Strom und Wärme erzeugt werden
Biogasenergie und ihre zentrale Rolle
Die Biogasenergie spielt hierbei eine zentrale Rolle. Bei der Vergasung biogener Reststoffe entsteht wertvolles Biogas. Dieses Biogas wird nicht nur umweltfreundlich erzeugt, sondern auch äußerst effizient genutzt. In einem innovativen Ansatz werden die erzeugten Gase zur Stromerzeugung genutzt. Hierbei werden sie in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) verbrannt, wobei Strom erzeugt wird. Die dabei anfallende Abwärme, ein wertvoller Nebeneffekt des Prozesses, wird clever in Wärmenutzungssysteme integriert.
Das Resultat ist eine umweltfreundliche Nahwärmeversorgung, die umliegenden Unternehmen, den Teil eines Neubaugebietes, ältere Bestandsimmobilien, einen Supermarkt, eine Gärtnerei und den eigenen Schweinemastbetrieb von Lothar Stegemann einschließt. Die übriggebliebenen Gärreste nach der Biogasproduktion werden als wertvoller Dünger wiederverwendet, was die Nachhaltigkeit des Prozesses weiter erhöht..
RHK-AK 600 Biomasseheizung
Die Biomasseheizung dient in diesem Fall als Redundanz-System und zur Spitzenlast-Abdeckung bei der Wärmeproduktion von Biogas BHKW s
Die Rolle der Biomasse-Heizung
Wozu jetzt eine Biomasse-Heizung? Drei Bedarfssituationen können entstehen, in denen das von uns installierte Biomasse-Heiz-System, mit 600 kW Nennwärmeleitung, zum Einsatz kommt.
- Spitzenlast-Abdeckung: Wenn die Wärmeleistung des BHKWs nicht ausreicht
- Redundanz-System: Ganzjährige Sicherstellung der Wärmeverfügbarkeit
- Bereitstellung von Wärme für innerbetriebliche Prozesse: Betriebssituationen, in denen Wärme im Fermenter der Biogasanlage eingebracht werden muss, um den Prozess der Fermentierung (Gärung) zu unterstütz
Die Zukunft als Bioenergie Anbieter
Im Jahr 2025 gewinnt das innovative Konzept noch an Bedeutung, wenn die EEG-Umlage für den Betrieb ausläuft. Ab diesem Zeitpunkt steht die Herausforderung an, den produzierten Ökostrom über die Strombörse erfolgreich zu vermarkten. Die zunehmenden Stromüberkapazitäten im Netz werden dann dazu führen, dass BHKW-Leistungen nur bedarfsgerecht und damit netzstabilisierend zum Einsatz kommen.
Mit regulierter Laufzeit besteht die Gefahr, dass die Wärmeproduktion des BHKW’s nicht ausreicht. Hier kommt das Biomasse-Heiz-System zum Einsatz. In Verbindung mit einem 1.000 m³ Pufferspeicher kann so der Ausgleich zur bedarfsgerechten Wärmebereitstellung erfolgen.
Der Holz-Brennstoff besteht aus Mischhölzern, die bei der Bestandspflege des eigenen Forstes als Restholz anfallen. Abhängig vom Wärmebedarf des gesamten Systems kann der Hackschnitzel-Jahresbedarf, bis zu 2.000 m³ betragen.
Austragungssystem
Die Holz-Hackschnitzel stammen aus dem eigenen Forst und fallen als Resthölzer bei der Bestandspflege an.
Eine nachhaltige Symbiose
Wenn diese beiden Systeme kombiniert werden, kann das Biogas der Biogasanlage zur Stromerzeugung genutzt werden, während die Abwärme dieses Prozesses sowie die Wärme aus dem Biomasse-Heiz-System für Heizzwecke verwendet werden können. Diese Symbiose trägt zur grundlastfähigen Versorgung bei, da Biogasanlagen konstant Gas produzieren können, während Biomasse-Heiz-Systeme eine kontinuierliche Wärmequelle bieten. Da beide Technologien auf erneuerbaren Ressourcen basieren, wird die CO₂-Bilanz deutlich reduziert, was zu einer nachhaltigen Energieversorgung beiträgt.
Technische Zeichnung zur Veranschaulichung des Projekts
Fazit
Insgesamt gesehen stellt die Kombination aus Biogasanlagen und Biomasse-Heiz-Systeme eine vielversprechende Lösung dar, um die Energiewende voranzutreiben und einen Beitrag zur CO₂-neutralen Energieerzeugung und Wärmeversorgung zu leisten. Wir sind dankbar, dass wir zu diesem spannenden Projekt einen Beitrag leisten konnten.