Kurzinformationen zu unserem Blogbeitrag
Beitrags-Autor: Jan
Durchschnittliche Lesezeit: 14 Min.
Kategorie: Praxis
Veröffentlichungsdatum: Juli 2025
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Was Betreiber großer Biomasseheizwerke über Brennstoffe wissen müssen

Biomasseheizwerke mit einer Leistung ab 1 MW spielen eine zentrale Rolle in der kommunalen Wärmeversorgung, in der Industrie und im Ausbau regenerativer Energien. Doch der Erfolg solcher Großfeuerungsanlagen steht und fällt mit der Wahl des richtigen Brennstoffs. Denn: Nicht jeder Biomassebrennstoff ist gleich effizient, emissionsarm oder wirtschaftlich sinnvoll.

Ob Holzhackschnitzel, Altholz, agrarische Reststoffe oder Rinde – die Vielfalt an verfügbaren Brennstoffen ist groß. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an Qualität, Versorgungssicherheit und Umweltverträglichkeit. Betreiber, Planer und Kommunen stehen daher vor der Frage: Welcher Brennstoff passt technisch, wirtschaftlich und rechtlich zu meiner Anlage?

Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Brennstoffe für Biomasseheizwerke mit einer Leistung größer als 1 MW. Er beleuchtet technische Anforderungen, rechtliche Rahmenbedingungen und wirtschaftliche Aspekte – praxisnah, faktenbasiert und mit Blick auf aktuelle Entwicklungen im Markt.

Grafik zur Veranschaulichung des Lebenszyklus von Biomassebrennstoffen.

Biomasse-Kreislaufwirtschaft

Im Fokus stehen biogene Reststoffe und Abfallhölzer, die nicht mehr stofflich verwertet werden können – etwa aus der Holzindustrie oder aus Haushalten. Besonders relevant: Altholz der Kategorien A1 und A2, sowie Holzhackschnitzel.

In Deutschland fallen jährlich rund 95 kg Altholz pro Kopf an – davon etwa 65 kg als getrennt gesammeltes Holz, das sich hervorragend für die energetische Verwertung in Biomasseheizwerken eignet. Dieses Aufkommen ergibt eine jährliche Gesamtmenge von etwa 8 Millionen Tonnen. Quelle: Wikipedia-Artikel „Altholz“, Stand: 24.06.2025, https://de.wikipedia.org/wiki/Altholz

Anforderungen an den Brennstoff in Großanlagen

Die Wahl des richtigen Brennstoffs für Biomasseheizwerke ab 1 MW ist nicht nur eine Frage der Verfügbarkeit oder des Preises – sie entscheidet maßgeblich über Effizienz, Emissionen, Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit der gesamten Anlage. Damit ein Brennstoff in einer Großfeuerungsanlage zuverlässig und emissionsarm genutzt werden kann, muss er eine Reihe technischer und logistischer Anforderungen erfüllen.

Technische Anforderungen an den Brennstoff

Logistische & wirtschaftliche Anforderungen

Biomasse - Hackschnitzel, Pellets, Sägespäne und Miscanthus

Biomassefestbrennstoffe für Biomasseheizwerke

Dank verschiedener Feuerungs- und Rosttechniken können die Anlagen flexibel auf die entsprechenden Brennstoffe angepasst werden.

Brennstoffarten im Überblick

Biomasseanlagen nutzen eine Vielzahl organischer Brennstoffe, die nachwachsend, regional verfügbar und klimafreundlich sind. Auch Sonderbrennstoffe, die bei Prozessen anfallen, sind mit entsprechenden Feuerungssystemen zum Teil energetisch zu verwerten. Die Wahl des geeigneten Brennstoffs hängt von der Anlagengröße, dem technischen Konzept und der Verfügbarkeit vor Ort ab. Typische Einsatzgebiete solcher Anlagen finden sich in der kommunalen Wärmeversorgung, in der Industrie (z. B. Prozesswärme, Trocknung), in der Landwirtschaft sowie bei forstwirtschaftlichen und landschaftspflegenden Betrieben mit eigener Reststoffverwertung. Im Folgenden stellen wir die wichtigsten Brennstoffarten vor – mit Fokus auf ihre Eignung für Großanlagen.

Holzhackschnitzel (P63/P100)

Beschreibung: Zerkleinertes Waldhackgut oder Landschaftspflegeholz meist frisch oder luftgetrocknet. Klassifiziert nach Partikelgröße (z. B. P45, P63, P100) gemäß DIN EN ISO 17225-4.

Vorteile:

  • Gute regionale Verfügbarkeit
  • Günstiger Preis bei Direktbezug
  • Flexibel einsetzbar in Rostfeuerungen

Herausforderungen:

  • Schwankender Feuchtegehalt (20–50 %)
  • Hoher Lagerplatzbedarf
  • Gefahr von Schimmel bei unsachgemäßer Lagerung

Altholz (Kategorie A1–A2)

Beschreibung: Gebrauchtes Holz aus Möbeln, Verpackungen oder Bauholz. A1 = unbehandelt, A2 = verleimt/lackiert, aber ohne halogenorganische Verbindungen.

Vorteile:

  • Kostengünstig
  • Hoher Heizwert (bis 4,5 kWh/kg)
  • Gute Verfügbarkeit über Recyclingbetriebe

Herausforderungen:

  • Strenge gesetzliche Vorgaben (17. & 44. BImSchV)
  • Höherer Asche- und Schadstoffgehalt
  • Nur in zugelassenen Anlagen einsetzbar
Gebrauchtholz als Brennstoff

Altholz als Brennstoff

Altholz wie Einwegpaletten oder Bauresthölzer fällt in vielen Betrieben an – am Ende der Wertschöpfungskette wird daraus ein besonders kostengünstiger Brennstoff für Biomasseheizungen.

Restholz & Sägewerksrückstände

Beschreibung: Sägespäne, Hobelspäne, Holzabschnitte aus der Holzverarbeitung. Oft als Nebenprodukt verfügbar.

Vorteile:

  • Trockener Ausgangsstoff
  • Gute Homogenität
  • Geringe Transportkosten bei Nähe zur Quelle

Herausforderungen:

  • Schwankende Mengenverfügbarkeit
  • Feine Fraktionen können Entstaubung erfordern

Rinde & Landschaftspflegematerial

Beschreibung: Rinde, Äste, Strauchwerk aus Forstwirtschaft und Pflege von Grünflächen.

Vorteile:

  • Nutzung von bisher ungenutzten Ressourcen
  • Beitrag zur Kreislaufwirtschaft

Herausforderungen:

  • Hoher Aschegehalt
  • Geringer Heizwert (2–3 kWh/kg)
  • Hohe Feuchte und Heterogenität
Grünschnitt als Brennstoff

Grünschnitt

Pflegebegleitschnitt und Grünschnitt können eine wertvolle Ergänzung im Brennstoffmix von Biomasseheizwerken sein – vorausgesetzt, Anlage und Genehmigungslage passen. Besonders für kommunale Betreiber oder Wärmenetze bietet sich hier wirtschaftliches und ökologisches Potenzial.

Holzpellets & Industriepellets

Beschreibung: Pellets sind zylindrisch gepresste Holzreste (z. B. Sägemehl, Hobelspäne), die in standardisierter Form (DINplus, ENplus A1/A2) oder als Industriepellets (geringere Qualitätsanforderungen) angeboten werden. Sie zeichnen sich durch hohe Energiedichte und gute Lagerfähigkeit aus.

Vorteile:

  • Sehr hoher Heizwert
  • (4,8–5,0 kWh/kg)
  • Geringer Wassergehalt (<10 %)
  • Automatisierbare Brennstofflogistik (Silo, Förderschnecke)
  • Platzsparende Lagerung durch hohe Schüttdichte

Herausforderungen:

  • Höhere Brennstoffkosten im Vergleich zu Hackschnitzeln
  • Industriepellets: Höherer Asche- und Schadstoffgehalt, nur für robuste Feuerungssysteme geeignet
  • Abhängigkeit von Pelletmärkten und Preisschwankungen
  • Industriepellets oft nur lokal verfügbar, da wenig wirtschaftlich in der Herstellung

Heizwert & Effizienz im Vergleich

Der Heizwert eines Brennstoffs ist ein zentraler Faktor für die Auslegung und Wirtschaftlichkeit von Biomasseheizwerken. Er bestimmt, wie viel nutzbare Energie pro Kilogramm oder Kubikmeter Brennstoff zur Verfügung steht – und beeinflusst damit direkt den Brennstoffbedarf, die Lagerlogistik und die Betriebskosten.

Was bedeutet Heizwert?

Der untere Heizwert (Hu) gibt an, wie viel Energie bei der vollständigen Verbrennung eines trockenen Brennstoffs freigesetzt wird, ohne die Kondensationswärme des Wasserdampfs zu berücksichtigen. Er wird meist in kWh/kg oder MJ/kg angegeben.

 

 

Brennstofftyp Heizwert (kWh/kg) Typischer Feuchtegehalt (%) Aschegehalt (%) Bemerkung
Holzpellets (ENplus A1) 4,8–5,0 6–10 <0,7 Sehr homogen, hohe Energiedichte
Industriepellets 4,5–4,8 8–12 1–2 Günstiger, aber höhere Emissionen
Hackschnitzel (G30/G50) 2,5–4,0 20–50 1–3 Starke Schwankungen je nach Lagerung
Altholz A1/A2 4,0–4,5 10–20 1–5 Nur in zugelassenen Anlagen
Restholz/Sägewerksrückst. 3,8–4,5 10–20 <1 Gute Homogenität bei trockener Lagerung
Rinde/Landschaftspflege 2,0–3,5 30–60 3–6 Hoher Ascheanteil, niedriger Heizwert
Strohpellets 4,0–4,5 8–12 3–6 Schlackegefahr durch hohe Mineralienanteile

Heizwertvergleich ausgewählter Biomassebrennstoffe

Hinweis: Der tatsächliche Heizwert hängt stark vom Feuchtegehalt ab. Eine Trocknung kann die Effizienz deutlich steigern, ist aber mit zusätzlichen Kosten verbunden.

Einfluss des Heizwerts auf die Nutzungseffizienz

Der Heizwert eines Brennstoffs hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Nutzungseffizienz von Heizsystemen. Eine konstante Brennstoffqualität ermöglicht einen stabilen Kesselbetrieb, da schwankende Heizwerte zu einer ineffizienten Verbrennung führen und einen erhöhten Regelungsaufwand verursachen.

Besonders kritisch ist der Wassergehalt im Brennstoff: Ein zu hoher Feuchteanteil senkt den Wirkungsgrad erheblich, da ein großer Teil der Energie zur Verdampfung des Wassers aufgewendet werden muss und somit nicht für die eigentliche Wärmeerzeugung zur Verfügung steht.

Darüber hinaus spielt auch der Aschegehalt eine wichtige Rolle. Brennstoffe mit hohem Ascheanteil führen zu häufigeren Reinigungsintervallen und steigenden Entsorgungskosten, was den Wartungsaufwand und die Betriebskosten erhöht.

Insgesamt zeigt sich, dass ein möglichst gleichbleibender, qualitativ hochwertiger Brennstoff entscheidend für einen effizienten und wirtschaftlichen Heizbetrieb ist.

Ein Container voll Einwegpaletten und Industrierestholz

Einwegpaletten und Restholz sind in vielen Industrieunternehmen ein unterschätztes Potenzial. Wir zeigen, wie die energetische Nutzung nicht nur Kosten senkt, sondern auch CO₂-Emissionen reduziert. Zudem rechnen wir eine Beispiel-Kostenkalkulation durch, die verdeutlicht, wie viel Einsparpotenzial in deinem Abfallholz steckt.

Ein Container voll Einwegpaletten und Industrierestholz

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Brennstoffaufbereitung & Qualitätssicherung

Ein effizienter und emissionsarmer Betrieb von Biomasseheizwerken hängt nicht nur vom gewählten Brennstoff ab, sondern auch von dessen Aufbereitung, Lagerung und kontinuierlicher Qualitätssicherung. Gerade bei Großanlagen ab 1 MW ist eine stabile Brennstoffqualität entscheidend für einen störungsfreien und wirtschaftlichen Betrieb.

Aufbereitungsschritte im Überblick

Zerkleinerung: Grobes Material wie Landschaftspflegeholz oder Altholz muss auf die passende Korngröße gebracht werden (z. B. GP63/P100). Mobile oder stationäre Hacker und Schredder kommen hier zum Einsatz.

Siebung: Feinanteile (<3 mm) können zu Störungen in der Fördertechnik und zu erhöhtem Staubaufkommen führen. Eine Siebung verbessert die Homogenität und reduziert Emissionen.

Trocknung: Ein zu hoher Wassergehalt senkt den Heizwert und erhöht die Emissionen. Technische Trocknung (z. B. Bandtrockner, Trommeltrockner) kann wirtschaftlich sinnvoll sein, wenn Abwärme genutzt wird. Hierzu gibt es unterschiedliche Trocknungsanlagen.

Homogenisierung: Durch Mischen unterschiedlicher Chargen kann eine gleichmäßige Brennstoffqualität erreicht werden – wichtig für automatische Feuerungsregelungen.

Lagerung & Logistik

Lagerform: Pellets werden meist in Silo- oder Tanklagern mit Förderschnecken gelagert. Hackschnitzel benötigen größere Lagerräume wie Freilager, Bunker oder überdachte Boxen. Lose Biomasse wird in Zwischenlagern aufbewahrt und per Radlader zur Anlage transportiert.

Schutz vor Feuchtigkeit & Verrottung: Offene Lagerplätze müssen gut drainiert und abgedeckt sein. Feuchte Biomasse kann schimmeln, verklumpen und Selbstentzündung fördern.

Transportkosten & Schüttdichte: Die Schüttdichte beeinflusst die Transporteffizienz. Pellets (650–750 kg/m³) sind deutlich effizienter als Hackschnitzel (200–350 kg/m³).

Grüner Merlo mit Schaufel beim Befüllen eines Hackschnitzelbunkers

Das Jahresbrennstofflager dient der Trocknung von Hackschnitzeln, während der Hackschnitzelbunker die kontinuierliche Brennstoffversorgung der Heizungsanlage gewährleistet. In diesem Artikel betrachten wir die verschiedenen Lagerlösungen und ihre Vorteile.

Biomasseheizwerk mit offener Brennstofflagerung

Qualitätssicherung in der Praxis

Regelmäßige Probenahme: Feuchte, Aschegehalt, Korngröße und Heizwert sollten regelmäßig analysiert werden – idealerweise chargenweise.

Dokumentation & Rückverfolgbarkeit: Gerade bei geförderten Anlagen oder bei Verwendung von Altholz ist eine lückenlose Dokumentation der Brennstoffherkunft und -qualität erforderlich.

Normgerechte Qualität: Die Einhaltung der EN ISO 17225-Normen (z. B. für Hackschnitzel, Pellets, Altholz) ist nicht nur technisch sinnvoll, sondern oft auch rechtlich vorgeschrieben.

Messlanze der Firma Schaller zum Messen von Wassergehalt bei Holzhackschnitzeln

Probenahme mit Messlanze zur Qualitätssicherung:

Regelmäßige Analyse von Feuchte, Aschegehalt, Korngröße und Heizwert ist essenziell für normgerechten Brennstoffeinsatz.

Auswahlkriterien in der Praxis

Die Entscheidung für einen bestimmten Brennstoff in einem Biomasseheizwerk ist selten rein technisch motiviert. In der Praxis spielen Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit, rechtliche Rahmenbedingungen und regionale Gegebenheiten eine ebenso große Rolle. Betreiber müssen daher eine Vielzahl von Faktoren abwägen – oft im Spannungsfeld zwischen Effizienz, Kosten und Nachhaltigkeit.

Brennstoffanalyse: Qualität prüfen, bevor die Anlage geplant wird

Bevor ein Biomasseheizwerk geplant oder in Betrieb genommen wird, ist die Brennstoffanalyse ein entscheidender Schritt. Viele Betreiber und Planer lassen vorab eine Testverbrennung von rund 100 kg Brennstoff durchführen, um dessen Eigenschaften exakt zu bestimmen. Dabei werden unter anderem Heizwert, Feuchtegehalt, Ascheanteil sowie mögliche Schadstoffbelastungen genau bestimmt.

Diese Laboruntersuchung liefert wichtige Kennzahlen für die technische Auslegung der Feuerung, die Einhaltung gesetzlicher Emissionsgrenzwerte und die Abschätzung der Betriebskosten. Insbesondere bei weniger standardisierten Brennstoffen wie Landschaftspflegematerial, Altholz oder agrarischen Reststoffen schafft die Analyse Planungssicherheit – und hilft dabei, spätere Probleme im Betrieb zu vermeiden.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Der Betrieb von Biomasseheizwerken unterliegt in Deutschland einer Vielzahl gesetzlicher Vorgaben. Neben der 1. BImSchV ist insbesondere die 44. BImSchV für Anlagen ab 1 MW von zentraler Bedeutung. Sie regelt Emissionsgrenzwerte, Überwachungspflichten und Dokumentationsanforderungen für mittelgroße Feuerungsanlagen – und ist seit 2025 auch für viele Bestandsanlagen verbindlich.

1. BImSchV – Zulässige Brennstoffe

Die 1. BImSchV definiert, welche festen Brennstoffe in kleinen und mittleren Feuerungsanlagen verwendet werden dürfen. Für Biomasseheizwerke sind u. a. folgende Brennstoffe zulässig:

  • Naturbelassenes Holz (z. B. Hackschnitzel, Pellets)
  • Altholz der Kategorien A1 und A2
  • Agrarische Nebenprodukte (z. B. Stroh, Getreide)
  • Industriepellets (nur bei entsprechender Anlagentechnik)

Diese Verordnung bleibt relevant für die Brennstoffzulassung, insbesondere bei der Genehmigung und Förderung.

44. BImSchV – Emissionsgrenzwerte & Überwachung

Die 44. BImSchV gilt für alle Feuerungsanlagen mit einer Feuerungswärmeleistung von 1 bis 50 MW – unabhängig davon, ob sie genehmigungsbedürftig sind oder nicht. Sie setzt die EU-Richtlinie über mittelgroße Feuerungsanlagen (MCP-Richtlinie) in deutsches Recht um.

Wichtige Inhalte:

  • Emissionsgrenzwerte für Staub, CO, NOₓ und SO₂
  • Unterscheidung zwischen Bestands- und Neuanlagen
  • Regelmäßige Emissionsmessungen (jährlich oder alle drei Jahre, je nach Anlagentyp)
  • Registrierungspflicht bei der zuständigen Behörde
  • Dokumentations- und Meldepflichten (z. B. Betriebsstunden, Brennstoffart, Emissionsdaten)

Seit 01.01.2025 gelten verschärfte Grenzwerte auch für viele Bestandsanlagen. Betreiber müssen prüfen, ob ihre Anlage nachgerüstet oder angepasst werden muss.

Nachhaltigkeitsnachweis & Förderfähigkeit

Für bestimmte Brennstoffe – insbesondere bei geförderten Anlagen – ist ein Nachweis der nachhaltigen Herkunft erforderlich. Dies betrifft:

  • Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft (z. B. PEFC, FSC)
  • Importierte Biomasse (z. B. aus Kanada, Baltikum)
  • Anforderungen gemäß Biomassestrom-Nachhaltigkeitsverordnung (BioSt-NachV)

Diese Nachweise sind Voraussetzung für Förderprogramme wie BAFA oder KfW und für die Anrechnung auf die THG-Quote.

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Fazit

Die Wahl des richtigen Brennstoffs für ein Biomasseheizwerk ab 1 MW ist eine strategische Entscheidung mit weitreichenden Folgen für Effizienz, Emissionen, Betriebskosten und Genehmigungsfähigkeit. Es gibt keinen „besten“ Brennstoff – sondern nur den passendsten für die jeweilige Anlage, Region und Zielsetzung.

Zusammengefasst lässt sich sagen:

  • Technisch müssen Brennstoffe zur Feuerungstechnologie passen (Korngröße, Feuchte, Heizwert).
  • Wirtschaftlich zählen nicht nur Einkaufspreis, sondern auch Logistik, Lagerung und Wartungskosten.
  • Rechtlich sind 17. BImSchV und 44. BImSchV maßgeblich – insbesondere bei Altholz und Industriepellets.
  • Nachhaltigkeit und Förderfähigkeit gewinnen an Bedeutung – auch im Hinblick auf den steigenden CO₂-Preis und THG-Quote.

FAQ – Häufige Fragen zu Brennstoffen für Biomasseheizwerke

Zulässig sind naturbelassene Holzbrennstoffe (z. B. Hackschnitzel, Pellets), Altholz der Kategorien A1 und A2 sowie bestimmte agrarische Reststoffe wie Strohpellets – sofern die Anforderungen der 1. BImSchV und ggf. der 44. BImSchV eingehalten werden.

Die 44. BImSchV gilt für alle Feuerungsanlagen mit 1–50 MW Feuerungswärmeleistung. Sie schreibt u. a. Emissionsgrenzwerte, regelmäßige Messungen und eine Registrierungspflicht vor. Seit 2025 gelten verschärfte Grenzwerte auch für viele Bestandsanlagen.

  • A1: Unbehandeltes Holz (z. B. Paletten, Möbel ohne Beschichtung)
  • A2: Verleimtes oder beschichtetes Holz ohne halogenorganische Verbindungen

Nur diese Kategorien dürfen in Biomasseheizwerken verwendet werden – und auch nur mit entsprechender Genehmigung.

Ein hoher Wasseranteil im Brennstoff reduziert den Heizwert deutlich. Zum Vergleich: Frische Hackschnitzel mit etwa 50 % Feuchte liefern nur rund 2,5 kWh pro Kilogramm, während gut getrocknete Hackschnitzel mit 20–30 % Feuchte bis zu 4,0 kWh/kg erreichen. Eine gezielte Trocknung kann sich daher wirtschaftlich lohnen.

Ja. Förderprogramme wie BAFA oder KfW setzen oft voraus, dass der Brennstoff aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt (z. B. PEFC, FSC). Auch die CO₂-Bilanz und der Einsatz in Nahwärmenetzen sowie in Prozessen können förderrelevant sein.

Quellen:

Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz: https://www.bmwk.de/
Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz – 1. BImSchV: https://www.gesetze-im-internet.de/bimschv_1_2010/
Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz – 1. BImSchV: https://www.gesetze-im-internet.de/bimschv_44/BJNR080410019.html
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.: https://heizen.fnr.de/biomasseanlagen/biomasseheizwerke
https://www.gesetze-im-internet.de/altholzv/

Hi, ich bin Jan und Teil des Autorenteams. Gemeinsam mit meinen Kollegen möchte ich unsere Leser mit informativen und interessanten Inhalten auf dem neuesten Stand halten damit sie die Energiewende verstehen und aktiv dazu beizutragen können.

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